Intralogistik 4.0: Prozessoptimierung im eigenen Lager
Die steigenden Umsätze im E-Commerce stellen Onlinehändler vor logistische Herausforderungen. In der Regel optimieren sie dabei vor allem die Logistik auf der letzten Meile. Dabei ist der Blick ins eigene Lager nicht weniger wichtig. Für die Intralogistik bieten sich durch die Digitalisierung neue Möglichkeiten der Prozessoptimierung.
Die wachsende Bedeutung des Onlinehandels stellt zunehmend komplexere Anforderungen an die Logistik. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) in seinem Report 2019 zu Lage und Trends im deutschen Onlinehandel herausstellt, ist die Logistik bislang der Flaschenhals des Onlinehandels. Das betrifft vor allem den Versand. Viele Onlinehändler setzen daher den Fokus auf die Optimierung der letzten Meile – nicht zuletzt, um auch die Kundenzufriedenheit zu steigern. Doch auch die Kernprozesse Wareneingang, Lagerung und Kommissionierung gehören zu den großen Herausforderungen der Logistik im E-Commerce. Die Intralogistik 4.0 bietet mit Software, Vernetzung, intelligenten Maschinen und Transportsystemen Lösungen, die eigenen Lagerprozesse auf ein neues Effizienz-Level zu heben.
Das eigene Lager rückt in den Fokus
Die Corona-Pandemie hat nicht zuletzt bei manchem Onlinehändler für chaotische Lagerzustände entlang der gesamten Supply Chain gesorgt.
Ebenso verursacht die allgemeine Zunahme des Onlinehandels regelmäßig Chaos – besonders zu Umsatzspitzen wie in der Weihnachtszeit. Die Prozessoptimierung in der Intralogistik gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.
Das Produktionsvolumen von Fördertechnik und Intralogistik-Lösungen steigt im Langzeittrend, wie aus einer Erhebung des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik hervorgeht. Das gilt zwar vor allem für die Industrie. Doch auch Onlinehändler richten ihren Blick auf die eigenen Lagerprozesse.
Die Supply Chain soll von der ersten Meile an einwandfrei funktionieren.
Jederzeit den Überblick behalten
Für Onlinehändler und deren Mitarbeiter bedeutet das, sie müssen zu jeder Zeit den Überblick behalten.
Welche Waren sind in der Produktion?
Wo befindet sich derzeit meine Lieferungen?
Was habe ich im Bestand und welche Produkte gehen beziehungsweise müssen in den Versand?
Die Supply Chain ist lang und die einzelnen Stationen wirken sich auf die nachgelagerten Prozesse aus. Hakt es bereits bei der Belieferung und beim Wareneingang, kommt es zu Verzögerungen in der Bearbeitung von Kundenbestellungen. Der Versand erfolgt später und die Kundenzufriedenheit leidet. Wer zusätzlich Multichannel-Kanäle bedient, hat einen weiteren Faktor, der den Überblick erschwert. Onlinehändler brauchen also Unterstützung, damit ihr Lager nicht im Chaos versinkt.
Durch eine durchdachte und digital unterstützte Intralogistik sind sie flexibler und effizienter. Onlinehändler können unter anderem mögliche Engpässe schneller erkennen und frühzeitig nach Alternativen für die Warenlieferung suchen. Und das noch bevor Produkte nicht mehr lieferbar sind und sie potenzielle Kunden verlieren. Zudem helfen automatisierte Prozesse dem Lagerpersonal beim Wareneingang und der Lagerverwaltung. Fehler bei der Bestandsaufnahme oder Bestellbearbeitung können so reduziert werden. Doch wie lassen sich Prozesse durch die Intralogistik 4.0 konkret optimieren?
Unternehmen setzen bei der Intralogistik 4.0 unter anderem auf fahrerlose Transportfahrzeuge (FTS), Drohnen, Echtzeitdaten wie GPS, RFID oder Big Data und die Blockchain-Technologie. FTS und Drohnen sollen das Lagerpersonal beim Transport entlasten und Hektik sowie Chaos minimieren. Hinzu kommen Supply Chain Execution Systeme (SES), zu denen beispielsweise das Lagerführungssystem (LFS) gehört. Über das LFS werden unter anderem Geräte und übergeordnete Systeme in der Intralogistik 4.0 gesteuert. Die Blockchain-Technologie wird zum einen dazu genutzt, eine Validierung von Daten vorzunehmen. Zum anderen wird sie für die Kommunikation von Maschinen, Anlagen und Geräten über das Internet verwendet. Hier wird der Datenaustausch durch die Blockchains gesichert. Aber auch Smart Contracts können via Blockchain abgewickelt werden – etwa die Abrechnung eines Transports.
Die Liste an Möglichkeiten, die eigenen Prozesse in der Intralogistik zu optimieren, ist lang. Wichtig ist, überhaupt damit zu beginnen.
Denn wer seine Prozesse von der ersten Meile an im Griff hat, profitiert langfristig davon.
Optimierte Intralogistik steigert die Kundenzufriedenheit und Effizienz
Wenn es im Lager nicht klappt, merkt das am Ende auch der Kunde. Die Lagerzustände wirken sich nicht zuletzt auf die Bearbeitungszeit von Bestellungen sowie Retouren und damit auf die Kundenzufriedenheit aus. Ein Onlinehändler, bei dem der Wareneingang noch händisch registriert und verräumt werden muss, braucht deutlich mehr Zeit, bis die gelieferte Ware für den Kunden im Onlineshop verfügbar ist. Gleiches gilt bei der Abwicklung von Bestellungen.
Ein Beispiel: Anstatt dass ein Mitarbeiter Ware aus dem Regal holt und zum Versand bringt, kann er per Click die Ware auswählen. Diese wird dann automatisch aus den Regalen zum Versand transportiert. Der Prozess wird deutlich beschleunigt und der Versand erfolgt schneller. Eine verbesserte Intralogistik kommt somit auch dem Kunden zugute.
Onlinehändler können mit der Intralogistik 4.0 ihr Unternehmen effizienter machen. Kosten werden eingespart, indem Lagerflächen bestmöglich genutzt und Warenbestände mithilfe lernender Algorithmen optimieren werden. Die Prozessoptimierung im Retourenmanagment kann durch Automatisierungen zusätzlich vorangetrieben werden.
Besonders im Bekleidungs- und Schuhhandel, wo die Retourenquote laut BearingPoint mit 40 bis 50 Prozent hohe Logistikkosten verursacht, steckt hohes Einsparpotenzial. Zudem werden wichtige KPIs wie die Lieferzeitverteilung, die Erfüllungsquote oder die Retourenvereinnahmungszeit und Retourenabwicklungszeit werden optimiert. Die schnelleren Prozesse wirken sich dabei sowohl auf die Kostenreduzierung als auch die Kundenzufriedenheit und damit auf die Umsatzsteigerung aus.
Intralogistik 4.0 als Schlüsselfaktor im Onlinehandel
Onlinehändler sollten bei der Prozessoptimierung nicht nur auf die Logistik hin zum Kunden schauen, sondern sich ebenso ihrem eigenen Lager zuwenden. Eine verbesserte Intralogistik mit Prozessautomation hilft, auch in chaotischen Zeiten einen permanenten Überblick zu behalten. Egal ob Kommissionsgeschäft, Wareneingang und -bestände oder Warenversand: Intelligente Maschinen und die Vernetzung dieser können die Kosten in der Logistik langfristig senken und den Service gegenüber Kunden durch kürzere Bearbeitungszeiten verbessern. Mitarbeiter werden zeitgleich entlastet und Fehleranfälligkeiten nehmen ab, sodass die Intralogistik 4.0 zu einem Schlüsselfaktor für den wachsenden Onlinehandel wird.
Welche Lösungen sich für das eigene Lager eignen, sollten Onlinehändler im Vorfeld mit Experten besprechen oder direkt einen Experten beauftragen.
Viele Prozesse können auch ausgelagert werden. So bietet PARCEL.ONE zum Beispiel auch eine komplette Fulfillment-Lösung an.
Über die Logistiklösung FULFILL.ONE wird nicht nur der komplette Fulfillment-Prozess für den E-Commerce angeboten, sondern auch gleich ein ganzes Fulfillment-Netzwerk um für jede Anforderung eine passende Lösung anbieten zu können.
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