Tracking 2.0 – Können IoT-Technologien das Paket-Tracking verbessern?
Zu jeder Zeit und überall wissen, wann das Paket ankommt – für viele Konsumenten ist das die Wunschvorstellung. Tatsächlich sind wir in Deutschland noch weit entfernt von echtem Live-Tracking. Und das obwohl die Technologien bereits vorhanden sind. Wie können wir die Zustellung noch transparenter machen und gleichzeitig zu einem effizienteren Lieferprozess beitragen?
Onlineshopping lebt von einer zuverlässigen Logistik und Paketzustellung. Der Versand der Ware wird aber häufig unterschätzt. Es kann nämlich schon an der Auswahl des richtigen Zustellers scheitern. Deutsche Konsumenten haben ihre Favoriten und jeder zweite Deutsche hat sogar schon mal einen Kauf abgebrochen, weil er bereits schlechte Erfahrungen mit einem Zusteller gemacht hat.
Auswahl der Zusteller
Für Onlineshopper gibt es wenig, das ärgerlicher ist als ein vermisstes Paket oder eine unsachgemäße Zustellung. Händler sind indirekt also dafür verantwortlich, dass die Ware zufriedenstellend beim Kunden ankommt. Sie sollten die Paketdienstleister auswählen, die sich auch ihre Kunden wünschen. Probleme in der Zustellung werfen nämlich ein schlechtes Licht auf den Händler und Shop. Aber welchen Beitrag kann die Logistik überhaupt leisten, um den Zustellprozess zuverlässig und bequem zu gestalten?
Moderner Technologieeinsatz schafft Abhilfe
Die Digitalisierung hat viele Neuerungen in (fast) allen Industriezweigen hervorgebracht. Ganze Prozessketten, die über Jahre oder Jahrzehnte hinweg perfektioniert wurden, sind durch den Einsatz von Technologien plötzlich effizienter und nachhaltiger. Apps, Künstliche Intelligenz und die Plattform-Ökonomie der letzten Jahre bringen hervorragende Technologien mit, die unser Leben nicht nur vereinfachen sondern tatsächlich bereichern.
Auch in der Logistik sind Computer als technische Helfer nicht mehr wegzudenken und treten zum Beispiel als Sortieranlagen und Labeldrucker oder für Kundenerfassung und automatisierte Datenübermittlung auf. Sogar beim Transport und im Ladeprozess sind Maschinen und Computer essentiell. Aber auch im “Hinterstübchen”: Die Art und Weise wie Daten heute übermittelt und verarbeitet werden hat sich massiv verändert. Technologisch gibt es heute nur noch wenige Hürden, um den gesamten Prozess von Bestellung über Vermittlung zum passenden Versanddienstleister bis hin zum Ausliefern der Ware digital abzubilden.
Internet of Things-Technologien auf dem Prüfstand
In nahezu allen Lebensbereichen existieren Technologien und Services, die unser Leben vereinfachen sollen. Das verspricht auch das “Internet of Things” (IoT). In den letzten Jahren hat sich der Begriff wahrlich zum Buzzword entwickelt. Was steckt dahinter?
Diese Technologie kommt in vielen Branchen bereits zum Einsatz und Unternehmen verknüpfen diese Technologie schon heute mit sinnvollen Services. In der Logistik etabliert sich die Verwendung von IoT-Technologien zwar langsam, doch experimentieren viele bereits erfolgreich damit. Hinter dem “Internet of Things” steckt die grundsätzliche Idee, Gegenständen die Möglichkeit zu geben, über das Internet miteinander zu kommunizieren. Damit ist nicht gemeint, dass das Zalando-Paket Sie in Zukunft vor Vorfreude anschreit. Gegenstände können aber mit dieser Technologie, unterschiedliche Systeme über ihren “Status” informieren. Zum Beispiel findet dies schon in smarten Kühlschränken konkrete Anwendung, wenn Ihr Kühlschrank Sie darüber informiert, dass Ihr Milchkarton langsam (fast) leer ist. Wie also können wir die Technologie auch in der Logistik richtig und sinnvoll nutzen?
RFID und NFC als Basis für eine zukunftsfähige Logistik
Die Basis des “Internet of Things” stellen aktuell die RFID- (Radio-frequency Identification) und darauf aufbauend die NFC-Technologie (Near Field Communication) dar. Transmitterund Sensoren, die an physischen Gegenständen angebracht werden, sind in der Lage mit geeigneten Empfängern (z.B. EC-Terminals u.ä.) zu kommunizieren. Viele kennen das Grundprinzip bereits von ihren neuen Girokarten. Das Einstecken der Karte ist nicht mehr notwendig – einfaches Auflegen reicht mittlerweile aus.
In der Logistik könnten Labels ebenfalls mit solchen Sendern versehen werden. Das NFC-Tag klebt dann einfach unter dem herkömmlichen Adressaufkleber und kann Information wie den Standort mit Dienstleister und Empfänger teilen. Dank dieser Technologie können wir nicht nur in Zukunft unser Tracking transparenter und nachvollziehbarer machen – auch für den Carrier ist ein nahezu 24/7-Live-Status essentiell wichtig, nicht nur für den Endkunden.
Was der Logistik dafür noch fehlt sind Prozesse, mit der die Datenübermittlung in den Zustellfahrzeugen von statten gehen kann. Aber auch im Bereich “Connected Cars” passiert viel. Und viele Hersteller haben bereits PKWs auf dem Markt, die über das Internet “vernetzt” sind. Wenn Carrier hier nachlegen und in eine zukunftsfähige Technik investieren, kann der gesamte Lieferprozess nachvollziehbar gemacht werden. Der Vorteil ist klar: Viel weniger Sendungen würden so verloren gehen, nicht richtig zugestellt oder zurückgesendet werden, weil sie nicht zustellbar sind.
Eine vernetzte Zukunft
Das “Internet of Things” wird nicht nur im Consumer-Bereich zukünftig praktikabel sein. Auch für die Industrie sind die Chancen, die mit der Vernetzung von Gegenständen möglich werden, enorm. Diese Technologie kann und wird in der Logistik vieles verändern. Prozesse werden angepasst und vielleicht sogar komplett neu gedacht werden müssen. Aber wenn Carrier jetzt eng mit Händlern und Endkunden zusammenarbeiten, können wir die Technologie nutzen, um nachhaltig zu versenden und Lieferungen so transparent, wie nur möglich darzustellen. Für zufriedenere Kunden und nachhaltiges Wirtschaften.