Fulfillment im E-Commerce auslagern, aber richtig
Ein eigenes Lager hat für E-Commerce Unternehmen einen hohen Stellenwert: Shop-Betreiber behalten so die volle Kontrolle über alle laufenden Prozesse. Doch nicht immer sind ein eigenes Lager und Versand in Eigenregie die beste Wahl. E-Commerce Fulfillment bietet Händlern eine Vielzahl von Möglichkeiten effizienter zu wirtschaften.
Das Lager in Eigenregie hat seine Grenzen
Beim Fulfillment wird die gesamte Logistik von Lagerung, Lieferkette und Versand an einen Anbieter ausgelagert. Viele Händler scheuen sich allerdings davor, diesen Service in Anspruch zu nehmen. Sie betreiben lieber ein eigenes Lager mit dem Versprechen, mehr Kontrolle über die anfallenden Prozesse zu haben. Dem Plus an Kontrolle steht aber auch ein höheres Risiko gegenüber. Das gilt vor allem dann, wenn der eigene Shop wächst und die Anforderungen an die Lagerprozesse steigen.
Händler, die Logistik in Eigenregie übernehmen, müssen die Warenannahme, Warenverräumung, Artikelpflege im ERP, Versandvorbereitung und Abholung der Bestellungen bewältigen und – um im Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu sein – ihren Kunden gleichzeitig exzellenten Service bieten. Hinzu kommen die Kosten für eine möglichst skalierbare Lagerfläche. Spätestens, wenn die Lagerprozesse so komplex werden, dass sich ein Onlineshop-Betreiber anderen Geschäftsbereichen nicht mehr genügend widmen kann, sollte er über eine Fulfillment-Lösung nachdenken.
Ressourcen-Effizienz und Kundenerwartungen sind Treiber
Während insbesondere Big Player im E-Commerce seit längerem auf Fulfillment - Dienstleister setzen, haben sich kleinere Online-Händler damit bisher eher schwergetan. Doch sie geraten durch die Erwartungen ihrer Kunden und die eigenen begrenzten Ressourcen unter Druck: So geben einer Salesupply-Studie gegenüber mehr als ein Drittel der deutschen Verbraucher an, dass eine schnelle Lieferung für sie ein sehr wichtiger Faktor beim Online-Kauf ist. Der E-Commerce Lieferkompass 2020/2021 zeigt außerdem, dass Kunden ihre Produkte nicht nur schnell, sondern auch günstig versendet haben wollen. Hinzu kommen die Logistikkosten, die zwischen 20 und 40 Prozent des Onlineshop-Umsatzes ausmachen. Das eigene Lager über einen Fulfillment Dienstleister auszulagern kann diese Kosten deutlich reduzieren.
Vor- und Nachteile von E-Commerce Fulfillment
Der Einsatz von Dienstleistern, die das Fulfillment in der E-Commerce Logistik übernehmen, bietet vor allem Vorteile in Bezug auf den Versand und Service am Endkunden. Händler verschaffen sich so wieder mehr Flexibilität. Das hat sich auch während der Corona-Pandemie bewährt: Fulfillment Dienstleister bieten die nötigen Ressourcen, um saisonale und unerwartete Peaks auszugleichen. So müssen Händler keine Engpässe befürchten. Darüber hinaus hat die Auslagerung des Lagers folgende Vorteile:
- Die Kosten für eigene Lagerfläche werden reduziert. Die Unterhaltung des eigenen Lagers ist in der Regel kostenintensiver.
- Internationaler Versand wird vereinfacht. Viele Fulfillment Dienstleister bieten internationalen Versand an. Für Unternehmen, die expandieren wollen oder bereits international versenden, können Dienstleister günstigere Versandkonditionen anbieten.
- Investitionen in die Intralogistik sind geringer. Fulfillment Dienstleister investieren umfangreich in ihre Intralogistik, sodass Händler von den technischen Updates des ausgewählten Anbieters profitieren.
- Ressourcen und Kapazitäten werden für das Kerngeschäft freigesetzt. Händler können sich mehr auf die Produktentwicklung und Kundenpflege sowie andere elementare Geschäftsbereiche konzentrieren. Das Management der Lagerprozesse entfällt auf den Dienstleister.
- Multichannel-Strategien können einfacher umgesetzt werden. Wer als Händler Multi- oder Omnichannel-Strategien verfolgt, dem hilft die Auslagerung der Logistik, dies effizienter umzusetzen.
Insgesamt verbessert sich die Skalierbarkeit der gesamten Logistik durch den Einsatz von Fulfillment-Lösungen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Zwar ist es ein hartnäckiger Mythos, dass Fulfillment immer teurer ist als ein eigenes Lager. Dieser resultiert allerdings aus verschiedenen Herausforderungen im Umgang mit Fulfillment – Dienstleistern:
- Intransparente Kosten: Sie gehören zu einem nicht unerheblichen Problem in der Zusammenarbeit mit Fulfillment-Anbietern. Der detaillierte Vergleich von Angeboten hilft dabei, die Kostenstruktur besser zu durchschauen. Außerdem sollten Händler darauf achten, ob beispielsweise auf Basis von Artikeln oder SKUs abgerechnet wird. Auch eine mögliche Staffelung nach Sendungsvolumen sollte unter die Lupe genommen werden. Wichtig ist auch ein Blick auf die Versandpartner des Dienstleisters.
- Mangel im Digitalisierungsgrad: Der ausgewählte Dienstleister sollte hoch digitalisiert sein, damit die Prozesse auch wirklich effizient sind und der Endkunde den Service erhält, den er erwartet. Nahtloses Paket-Tracking, Live-Benachrichtigungen über den Bestellstatus, einwandfreie Anbindung an das ERP, etc. sind wichtige Merkmale.
- Kontrolle von Qualitätsvereinbarungen: Damit die Qualität gewährleistet werden kann, sollten Shop-Betreiber genaue Kriterien mit dem Anbieter definieren.
Zu guter Letzt ist es wichtig, zwischen standardisierten Prozessen mit günstigen Preisen und Individualisierungsmöglichkeiten bei höheren Kosten zu entscheiden. E-Commerce Unternehmen sollten hier wohl überlegen, was für sie in ihrer aktuellen Situation mehr Sinn hat oder sich von Experten beraten lassen.
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