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Die junge Generation wird oftmals aufgrund von vermeintlich niedriger Kaufkraft im E-Commerce vernachlässigt.
Aber ist das ratsam?

Gen Z – so nennt man die Generation, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde – ist vor allem im Bereich Fashion Vorreiter. Knapp die Hälfte der Online-Bestellungen in diesem Sektor wird von der jungen Generation getätigt.

Was macht diese Altersgruppe also aus?
Auf welche Dinge müssen Online-Händler achten, damit ihr Online-Shop für sie attraktiv wird?
Und welche Trends zeichnen sich schon heute in dieser jungen Generation ab?

Hier gibt’s alle wichtigen Fakten.

Was steckt hinter Gen Z?

Wie bereits erwähnt, gehören die Jahrgänge 1995 bis 2010 in diese Kategorie und auch wenn das noch sehr jung klingt, schließt das Stand heute alle 14- bis 29-Jährigen ein. Zum einen zählen die Jugendlichen noch dazu, aber auch junge Erwachsene, die gerade ihre Ausbildung oder das Studium abgeschlossen haben und nun in die Arbeitswelt eintauchen.
Das bedeutet vor allem eines: Sie haben ihr eigenes Einkommen und müssen gleichzeitig viele neue Einkäufe tätigen.

Die erste eigene Wohnung wird eingerichtet, in der eigenen Findungsphase werden viele verschiedene Stile durchprobiert und der allgemeine Fokus liegt meist noch auf der Freizeitgestaltung, da man nur Ausgaben für sich selbst und keine Mitmenschen, wie etwa die eigenen Kinder, hat.

Die Kassen klingeln: Warum bestellt Gen Z so viel?

Diese Altersgruppe unterscheidet sich stark von ihren Vorreitern – und das hat auch einen Grund: Gen Z wird oft auch als Digital Natives bezeichnet. Das bedeutet, dass sie die erste Generation ist, die mit dem Internet aufgewachsen ist und sich nicht mehr an eine Zeit ohne die digitale Welt erinnern kann. Sie haben in ihrer Kindheit oder den Teenagerjahren bereits den Umgang mit Smartphone und Co. gelernt und nutzen diese Technologien deswegen viel und gerne.

Daraus lässt sich auch die Affinität für das Online-Shopping ableiten. Wenn man viel Zeit in den sozialen Netzwerken unterwegs ist und das Handy immer griffbereit hat, ist der nächste Online-Shop nicht weit.  Außerdem wird genau in diesen sozialen Medien das Bild porträtiert, dass man immer up-to-date mit den Trends sein muss. Allein die Fashion-Zyklen haben sich in den letzten Jahren extrem verkürzt. Das kann man nun negativ oder positiv bewerten, doch der Fakt bleibt: Gen Z bestellt viel online.

Welche Trends zeichnen sich ab?

Gen Z hat in den Medien oftmals ein schlechtes Bild. Viele behaupten, da sie noch so jung sind und ihnen weniger Kapital zur Verfügung steht wie beispielsweise der Gen X, die die Generation mit der größten Kaufkraft derzeit ist, dass sie nur billige Ware erwerben. Das ist jedoch eine Fehleinschätzung. Der Trend geht Richtung Qualität!

Dies hat vor allem auch mit dem gesteigerten Umweltbewusstsein der jungen Generation zu tun – man denkt an Fridays for Future und andere nachhaltige Initiativen. Mit diesem Bewusstsein geht auch ein gesteigertes Interesse an nachhaltigem Versand einher. Die Methode wird nicht nur gerne gewählt, das Nichtvorhandensein im Checkout gilt bei vielen auch als Dealbreaker. Vor allem in der Awareness-Phase des Einkaufes kann ein Online-Shop hier richtig punkten und Neukunden gewinnen, wenn er mit nachhaltigen Versandoptionen wirbt.

Das Thema Versand: Was ist wichtig?

Nachhaltiger Versand dauert häufig auch etwas länger – ist das ein No-Go? Nicht, wenn man Gen Z fragt. Sie sind weitaus
geduldiger als andere Generationen. Wenn die Länge des Versands außerdem durch den Nachhaltigkeitsaspekt erklärt werden
kann, sind sie sogar noch gewillter auf ihren Einkauf zu warten.

Ein Aspekt der Lieferung ist für Gen Z jedoch noch wichtiger als der Umweltaspekt: die Flexibilität. Viele arbeiten den ganzen
Tag oder verbringen ihre Zeit in der Schule oder an der Uni. Die Auswahl eines Zeitfensters der Lieferung oder alternative Liefermethoden, wie etwa der Versand an einen Paketshop, werden gern genutzt. Auch ganz dem Motto entsprechend der
Digital Natives stehen sie neuen Technologien positiv gegenüber. Möglichkeiten wie das intelligente Schloss stoßen hier auf
positive Resonanz, weitaus mehr als bei den älteren Generationen.

Nachhaltigkeit oder Fast Fashion?

Fast Fashion Giganten wie Shein oder der Online-Marktplatz Temu gewinnen seit Jahren an Beliebtheit. Außerdem generiert der Trend der Hauls auf den verschiedenen sozialen Netzwerken viel Aufmerksamkeit. Die Prämisse: Der Creator kauft Unmengen an Klamotten bei Shein und Co. ein und öffnet die Pakete dann vor laufender Kamera. Dass die Anzahl an Kleidungsstücken für eine einzelne Person viel zu viel ist oder dass diese Videos zum erhöhten Konsum bei den Zuschauern führen, wird seit langer Zeit kritisch betrachtet. Doch trotz der Kritik sind diese Videos und somit auch die Plattformen, die diesen Überkonsum befeuern, so beliebt wie nie.

Dies steht im Gegensatz zum Nachhaltigkeitsgedanken der Generation und zeigt die Gespaltenheit auch innerhalb der Altersgruppe. In welche Richtung sich das Kaufverhalten in den nächsten Jahren entwickelt, kann natürlich nicht vorausgesagt werden. Doch die kritischen Stimmen in Bezug auf Fast Fashion werden immer lauter statt leiser.

Jung aber oho

Nach der Betrachtung all dieser Shopping-Trends dieser Generation zeichnet sich ein durchwachsenes Bild ab:

Viele Gegensätze, wie der erhöhte Konsum gegenüber dem Wunsch nach Qualität, die Annahme von neuen, schnellen Technologien gegenüber der gesteigerten Geduldigkeit. Eines stellt sich klar heraus: Gen Z darf nicht vernachlässigt werden.

Sie ist heute schon, und wird es in den kommenden Jahrzehnten auch noch sein, ein wichtiger Kunde für den Online-Handel.