Im Cross-Border-Commerce stehen Händler immer wieder vor der Frage, welche Besonderheiten für die verschiedenen Länder beim grenzüberschreitenden Handel zu berücksichtigen sind. Neben skandinavischen Ländern sind für deutsche Unternehmen vor allem auch die Benelux-Staaten von großer Bedeutung. Welche Aspekte hier im Cross-Border-Commerce zu beachten sind, fassen wir im Beitrag zusammen.
Benelux: Starke Nachbarländer im
E-Commerce
Der E-Commerce in den Benelux-Ländern floriert: Niederländer, Belgier und Luxemburger sind sehr online-affin. Mehr als 90 Prozent der Verbraucher sind regelmäßig online und kaufen auch im Online-Handel ein – Tendenz steigend. Für E-Commerce-Händler aus Deutschland ist vor allem der niederländische Online-Handel eine attraktive Adresse, bemessen am jährlichen Umsatz: Er betrug 2021 25,76 Milliarden Euro und liegt damit im Ländervergleich zwischen Niederlande, Belgien und Luxemburg auf Platz eins. Das Wachstum für 2025 fällt ebenfalls hoch aus. Experten gehen von einem Umsatzzuwachs von 11,23 Prozent aus. Auf dem zweiten Platz liegt Belgien. Hier verzeichnete der E-Commerce 2021 einen Umsatz von ca. 10,35 Milliarden Euro. Luxemburg liegt mit rund 1,1 Milliarden Euro weit ab, kann allerdings gerade für Händler mit Nischenprodukten interessant sein.
Doch nicht nur die Umsatzzahlen sprechen für den Cross-Border-Commerce in Benelux. Auch die Logistik spielt E-Commerce-Unternehmen in die Hände. Alle drei Länder sind zentral in Westeuropa und weisen eine ausgezeichnete Infrastruktur des Straßennetzes für den Transport vor. Die Niederlande und Belgien verfügen darüber hinaus leistungsstarke Drehkreuze für den Überseehandel in Europa – mit dem Hafen Rotterdam und dem Hafen Antwerpen. Für den grenzüberschreitenden E-Commerce bieten sie also ideale Voraussetzungen für die Logistik.
Belgien, Niederlande, Luxemburg:
Wie ticken die Verbraucher im Online-Handel?
Zu den wichtigsten Parametern für den E-Commerce im Ausland gehört natürlich nicht allein die Logistik und das Umsatzpotenzial. Die Bedürfnisse der Verbraucher zu kennen, ist mindestens ebenso entscheidend wie die logistische Infrastruktur und die potenziellen Chancen in einem neuen Markt. Doch wie ticken eigentlich die Verbraucher in den Benelux-Ländern? Welche Gewohnheiten haben sie beim Online-Bezahlen und welche Wünsche für den Versand?
Zahlungen erfolgen am liebsten per Karte oder lokalen Payment-Anbietern
Zu den beliebtesten Zahlungsmethoden in Benelux gehört die Kartenzahlung – entweder mit Debit- oder Kreditkarte. In Belgien werden beispielsweise ein Viertel der Zahlungen für Online-Käufe mit Kreditkarte bezahlt. Auch in Luxemburg sind die Kreditkarte und die Debitkarte zwei der vier wichtigsten Zahlungsmethoden. Abseits von Kartenzahlungen nehmen aber auch lokale Payment-Anbieter eine zentrale Rolle ein. So zum Beispiel iDEAL in den Niederlanden. Und auch digitale Wallets wie PayPal werden gerne genutzt. Im Bereich Payment sollten Händler daher breit aufgestellt sein und sowohl Kartenzahlungen als auch lokale Dienste in ihren Checkout-Prozess aufnehmen.
Benelux-Verbraucher erwarten schnelle Lieferung und niedrige Versandkosten
Beim Versand sind Verbraucher aus Belgien, den Niederlanden und Luxemburg anspruchsvoll. Vor allem niederländische Kunden erwarten eine sehr schnelle Lieferung innerhalb von ein bis zwei Tagen – und keine oder nur sehr niedrige Versandkosten. Das geht aus Daten von Postnord für 2020 sowie Informationen des Händlerbunds hervor. Der Vorteil: Die Niederlande sind geografisch nicht sehr groß und die Transportwege damit in der Regel kurz. Das kommt der Versandzeit zugute. Für die Zustellung wünschen sich die meisten Niederländer die Lieferung direkt nach Hause.
Etwas weniger anspruchsvoll sind Belgier und Luxemburger. Beim Versand nach Luxemburg ist eine Lieferzeit von zwei bis drei Tagen kein Problem. Der Vorteil beim Cross-Border-Commerce nach Luxemburg: Das relativ kleine Land hat wenige große lokale Online-Shops. Grenzüberschreitend Einkaufen gehört daher für 84 Prozent der Verbraucher zum Alltag. Es bietet sich also großes Umsatzpotenzial bei vergleichsweise geringen Versandansprüchen. Wer nach Belgien verkauft, sollte ebenfalls eine Lieferzeit von maximal drei bis fünf Tagen einhalten und vor allem die direkte Zustellung zu Hause, aber auch an Abholstationen anbieten. Experten für die Cross-Border-Logistik wie PARCEL.ONE können Händler bei der Auswahl geeigneter Versanddienstleister unterstützen.
Benelux-Länder: Warum sich der
Cross-Border-Commerce lohnt
Belgien, die Niederlande und Luxemburg bieten für Online-Händler einen attraktiven Markt für den Cross-Border-Commerce. Die Kundenerwartungen ähneln denen in Deutschland. Und auch der Handel an sich ist in alle drei Ländern durch die EU-Mitgliedschaft und die gemeinsame Währung begünstigt. Nicht umsonst sind etwa die Niederlande laut IHK der wichtigste europäische Handelspartner für Deutschland. Und auch Belgien ist gemäß Daten von Eurostat einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands und umgekehrt. Händler, die neben sprachlichen Feinheiten im Online-Shop die beliebtesten Zahlungsarten und Versandmöglichkeiten beim Cross-Border-Commerce nach Benelux berücksichtigen, treffen auf einen Markt mit hohem Umsatzpotenzial.
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