Coronakrise: Logistik in Bedrängnis vs. E-Commerce profitiert
Die Wirtschaft wird durch COVID-19 weltweit massiv beeinflusst. Die meisten Unternehmen sehen sich – ausgelöst von der Pandemie – vor unbekannten Herausforderungen. Es scheint allerdings, dass der E-Commerce die Branche ist, die von den aktuellen Entwicklungen profitiert. Und in dieser Zeit wird uns allen klar, wie wichtig eine funktionierende Logistik und zuverlässige Zusteller sind. Sie sind aktuell diejenigen, die massiv zu unserer Grundversorgung beitragen.
Die Auswirkungen von Corona
Die Weltwirtschaft hat in den letzten Wochen einiges hinnehmen müssen. Die Pandemie hat ganze Wirtschaftszweige nahezu über Nacht lahmgelegt. Leidträger No.1: Der Einzelhandel.
Das hat sich auch deutlich auf die größten Aktien-Indizes niedergeschlagen und nicht nur an der Wall Street scheint die Stimmung zurzeit äußert betrübt. Von der Regierung wurde angeordnet, dass viele lokale Geschäfte schließen müssen. Gerade jetzt zeigt sich, dass der B2C-E-Commerce von dieser Situation profitiert. Denn jetzt sind Kunden teilweise gezwungen online einzukaufen.
Vielerorts sind Supermarkt-Regale leergefegt und für einen Teil der Bevölkerung ist es gefährlicher denn je das Haus für Besorgungen zu verlassen.
Für Einzelhändler ist es spätestens jetzt an der Zeit, das eigene Geschäftsmodell zu überdenken und den Schritt zum Onlinehandel zu wagen.
Die B2B-Industrie hingegen ist stärker von der Krise betroffen, weil die meisten Unternehmen hier auf Komponenten und Bauteile anderer Zulieferer angewiesen sind oder keine Vertriebswege außer dem stationären Fachhandel haben.
Eine neue Ordnung in der Wirtschaft
Gerade jetzt ist es wichtig, die Kosten im Überblick zu behalten. Die Entwicklungen der Krise sind kaum vorhersehbar und wöchentlich kann sich die eigene Situation drastisch ändern. Diese Pandemie ist aber auch gleichzeitig ein kreativer Motor. Denn etablierte Betrachtungsweisen und entscheidende Erfolgsfaktoren in der Wirtschaft werden gerade hinterfragt und neue Modelle entstehen.
Gerade zeichnet sich deutlich ab, dass eine kontaktlose Versendung von Waren einen entscheidenden Vorteil hat. Und wer weiß? Vielleicht wird es wenn die Krise überstanden ist zum Status Quo.
Wir erfahren in dieser Zeit am eigenen Leib die globalen Abhängigkeiten und die Verflechtungen im internationalen Handel.
Es stellt sich die Frage, ob wir (als Verkäufer, Hersteller oder Konsumenten so weitermachen wollen wie bisher? Vielleicht ist es sinnvoll wieder mehr lokal und national zu produzieren. Vielleicht aber auch vermehrt online einzukaufen. Es ist sicher, dass Unternehmen weltweit aus den Erfahrungen dieser Krise lernen und sich anpassen werden. Länder bei denen es aktuell zu Versorgungsengpässen kommt, sind auf Händler angewiesen, die Cross-Border-Commerce betreiben. Welche Auswirkungen das letztendlich auf Endkunden und Konsumenten hat, bleibt abzuwarten.
Aktuell ist eins klar: Zumindest bisher bekommen Onlineshopper weniger von der Krise mit.
Neue Ansätze
Wenn der Onlinehandel das Gehirn ist, dann ist die Logistik Arme und Beine des Körpers – Ohne Logistik keine Bewegung. Vorbereitung ist das halbe Leben. Aber eine solche Situation kann man nicht planen. Und damit war auch nicht zu rechnen. Wichtig ist jetzt auch in der Logistik innovativ zu bleiben. Denn die Branche steht vor neuen Herausforderungen. Vom Tracking über Sendungsannahme bis hin zum Retourenmanagement, müssen Prozesse jetzt neu gedacht werden. Was in anderen Ländern schon länger funktioniert, wird auch in Deutschland vermutlich länger Usus: eine kontaktlose Übergabe von Waren. Aber nicht nur die Übergabe bedarf aktuell innovative Restrukturierungen. Was tun wenn waren Ländergrenzen überschreiten müssen? Die Lieferzeiten werden zwar mehr oder weniger ähnlich bleiben. Die Kontrollen an verschiedenen europäischen Ländergrenzen verlangen aber, dass schon auf strategischer Ebene Sendungen so vorbereitet werden, dass sie weniger und kürzere Prüfungen an den Grenzen verursachen. Dazu gehört auch das Verpackungsmaterial. In Europa ticken die Uhren anders als in Übersee. Sendungen die jetzt nach Nord- und Südamerika oder den asiatischen Raum gehen sollen, können nur noch von Carriern mit Flugkontingenten gestemmt werden.
Das Corona-Problem im E-Commerce
Wer zur Zeit Waren zwischenlagert, als Händler versendet oder als Endkunde erwartet, teilt die gleiche Angst: Was tun mit Ware und Sendungen aus Risikogebieten.
Zur Zeit gilt grundsätzlich, dass jedes Paket gefährlich sein kann. Viele aktuelle Forschungsergebnisse zur Lebenszeit des Virus’ auf Oberflächen zeigen uns allerdings schon wie erste Maßnahmen aussehen sollten.
Eine medRxiv-Studie geht davon aus, dass Kartonage nach 24 Stunden nahezu virenfrei und damit unbedenklich ist. Anders sieht es mit Plastikverpackungen – sei es die Außenverpackung einer Sendung, wie auch die Verpackung des Produktes, aus. Auf diesen hält sich das Virus besonders hartnäckig und ist frühestens nach 48 Stunden in einem annehmbaren Bereich.
“Sicher” dekontaminiert sind Plastikoberflächen erst nach 72 Stunden.
Wir empfehlen allen Kunden und Dienstleistern sicherheitshalber Sendungen entsprechend zu behandeln.